Komposition: Stefan Karl Schmid
Stilistik: Even 8ths
Schwierigkeitsgrad: schwer
Soli: Posaune, Gitarre/E-Gitarre
Standardbesetzung* + Flöte, Klarinette, Vibrafon
Aufführungsdauer: 7'
* Standardbesetzung besteht aus: Saxofon 1-5, Trompete 1-4, Posaune 1-4, Gitarre, Klavier, Bass, Drums
Beschreibung:
Mit "Persistence of Memory" gewann Stefan Karl Schmid 2013 den
Kompositionswettbewerb des Bundesjazzorchesters (BuJazzO). Eingerichtet
ist das Werk für eine Standard Big Band Besetzung (siehe unten). Das dem
zeitgenössischen Jazz zugehörige "Even 8th’s"-Stück ist gekennzeichnet
durch eine komplexe Harmonik, die in verschiedenartigen Mischsätzen und
dichten Klangflächen zum Ausdruck kommt. Ein sich wiederholendes
7-Ton-Pattern, welches zu Beginn vom Klavier vorgestellt wird, zieht
sich als roter Faden durch die Komposition und wird dabei sowohl
melodisch als auch rhythmisch kreativ verarbeitet.
Besetzung und alternative Stimmen:
Vorliegende Komposition ist für eine Big Band bestehend aus fünf
Saxofonen (2x as, 2x ts, bari), je vier Trompeten und Posaunen sowie
Klavier, Kontrabass und Schlagzeug arrangiert. Optional kann die
Rhythmusgruppe um eine Gitarre und/oder ein Vibrafon erweitert werden,
was den Klang des Ensembles farbenreicher macht und die Möglichkeiten
der Solobegleitung vergrößert. Als Holzbläser-Doublings werden im 1.
Alt-Saxofon eine Querflöte sowie eine Klarinette im 1. Tenor-Saxophon
benötigt. Sollten diese Instrumente nicht zur Verfügung stehen, können
die Alternativstimmen ohne Doublings verwendet werden. Falls das im
Original vorgesehen Posaunen-Solo von einem anderen Instrument gespielt
werden soll, stehen zusätzliche ‚Solo-Parts’ für C, Bb und Eb
Instrumente zur Verfügung. Die dadurch eventuell nicht gespielten
Backings können unter Umständen vom/von der Section-Nachbar*in
übernommen oder einfach ausgelassen werden.
Hinweise für den/die Dirigent*in:
Den Beginn des Stücks bildet eine sehr leise Klangwolke aus verschieden
schnellen ‚Trillern’ der Bläser*innen. Dabei wird zwischen der
angegebenen Vorschlagsnote sowie der Note unter der Fermate in
individuellem Tempo hin und her gewechselt. In diese Klangwolke zählt
der/die Dirigent*in den/die Pianist*in ein, der/die daraufhin das
7-Ton-Pattern im Tempo wie notiert vorstellt. Der Einsatz der
Rhythmusgruppe in Takt 6 sollte deutlich markiert werden und die
Bläser-Triller verschwinden kurz darauf nacheinander kaum merklich. Ab
Takt 15 erklingt durch Flöte, Klarinette und Trompete die Melodie. Hier
sollte großer Wert auf rhythmische Genauigkeit gelegt werden. Die zwei
kurzen Einwürfe der Posaunen-Section bekommen einen besonderen Reiz,
wenn diese mit Bucket-Mute gespielt werden. Auch die Verwendung der
unterschiedlichen Dämpfer innerhalb des Trompetensatzes prägen den
Gesamtklang des Orchesters, sind aber nicht zwingend notwendig. Ab Takt
35 sind (bis auf trp2) erstmals alle Spieler*innen beteiligt und es
erklingt ein polyphones Geflecht aus zwei sich ergänzenden Melodien (fl,
trp 3&4 und trp 1, cl) sowie dem unter den Posaunen und zwei
Holzbläser*innen aufgeteilten Klavier-Begleitpattern. Dies mündet nach
einer kurzen rhythmischen Umdeutung (3/4 Takt) in den Solo-Teil (Takt
61). Die ersten 8 Takte des Solos können beliebig oft wiederholt werden
und sollten rhythmisch offen sowie leise beginnen und sich über den
kompletten Verlauf (bis Takt 109) steigern. Die Holzbläser*innen und
Trompeten greifen nach eigenem Ermessen die "Trilleridee" vom Anfang
wieder auf und improvisieren hinter dem/der Solist*in leise, kurze
Einwürfe mit den angegebenen Tönen, ähnlich leisem Vogelgezwitscher.
Hierbei gilt der Grundsatz "weniger ist mehr". Gibt der/die Dirigent*in
das Zeichen für die letzte Wiederholung, spielen alle ab Takt 69 den
notierten Part. Im Folgenden wechseln sich melodische unisono-Stimmen
und ausnotierte Trillerflächen ab. Als Orientierungshilfe sollte der/die
Dirigent*in besonders dem/der Solist*in und der Rhythmusgruppe die
wichtigen Akkordwechsel in Takt 77 und 93 anzeigen. Spätestens ab Takt
93 sollte die Rhythmusgruppe wieder bei einem sehr konkreten Groove
angelangt sein und auf das Soloende zuspielen. Die Takte 111 bis 119
geben dem/der Solist*in die Möglichkeit, seine/ihre Improvisation zu
beenden während die Band subito-piano als Klangteppich wabert. Der
folgende Abschnitt wird bestimmt durch kontrapunktische Linien, bei
denen sich jede*r Spieler*in durch das individuelle Herausarbeiten
einzelner Durchgänge und Melodiebögen in den Gesamtklang einmischt. Die
fallende "Glocke" ab Takt 151 bereitet daraufhin das homophon gesetzte
Schlussthema vor, unter dem die Rhythmusgruppe das Anfangspattern spielt
– nun aber in neuer Tonart. Der Schluss-Vamp (Takt 173) beginnt noch
einmal im piano und steigert sich über drei Wiederholungen bis zum
vermeintlichen Schluss in Takt 180, dem ein kurzer Nachsatz zum
eigentlichen Ende folgt.
Veröffentlicht wurde die Komposition auf einem Tonträger des Bundesjazzorchesters:
BuJazzO – 25, Next Generation (Doublemoon/ Jazzthing 2013)
Hörprobe:
80,00 €