Über uns

Das Bundesbigbandarchiv wurde eingerichtet vom Deutschen Musikrat und der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung mit Fördermitteln der Stiftung Deutsche Jugendmarke.

Unsere Fachberater*innen, erfahrene und renommierte Dozent*innen sowie Komponist*innen, Arrangeur*innen und Orchesterleiter*innen, begutachten die Werke. Die redaktionelle und technische Betreuung der Website übernimmt Lilian Fuchs, Bibliothekarin der Bundesakademie. Sie ist darüber hinaus Ansprechpartnerin für die Aufnahmen neuer Werke sowie alle Fragen rund ums bbA .

Die eigentliche Idee zur Gründung eines Bundesbigbandarchivs entsprang der Beobachtung und Beschäftigung mit der Arbeits- und Wirkungsweise von Jugendjazzorchestern aller Art. Primäre Zielgruppe des Bundesbigbandarchivs sind Bigbandleiter*innen von Jugend- und Schulbands, deren Musiker*innen, und deutsche Jazzkomponist*innen. Die folgenden vier Links geben Auskunft über die Entstehung und den Hintergrund des Archivs.

Zielgruppe und musikpädagogischer Hintergrund

Die Zielgruppe des Bundesbigbandarchivs sind Kinder und Jugendliche, die in Jazzorchestern und größeren Jazzensembles spielen bzw. spielen wollen sowie deren Leiter*innen und deutsche Jazzkomponist*innen.

Es will darüber hinaus Hilfestellung bei der Gründung solcher Ensembles anbieten.

In Frage kommen hier alle Jazzgruppen und –orchester, die von Musikvereinen, von Musikschulen, von Jugend- und Kulturzentren getragen werden, die aber auch zunehmend zum Kultur- und Ganztagsangebot an allgemeinbildenden Schulen gehören. In Deutschland gibt es nach Hochrechnungen des Musik- und Informationszentrums in Bonn an die tausend Schüler- und Jugendbigbands mit über 40.000 SpielerInnen und ihre Zahl nimmt ständig zu. Sie fragen nach aktueller Literatur, die bei Verlagen nicht erhältlich ist, aber zentral und systematisiert angeboten wird. Ebenso nimmt die Zahl gut ausgebildeter und interessant schreibender Komponist*innen zu. Sie finden es spannend, für Jugendjazzorchester im Schüleralter zu produzieren. Auch sie fragen nach Möglichkeiten, ihre Stücke zentral anzubieten. Durch die steigende Zahl ganztagsbetreuter Schulen und anderer Jugendeinrichtungen stellt sich den Trägern die Frage nach attraktiven Zusatzangeboten auch im musikalischen Bereich. Daher ist eine steigende Zahl von Gründungen von Ensembles und Bands des Jazz und des Rock, von Bigbands und Blasorchestern zu beobachten und weiterhin denkbar.

Nach Aussagen des Verbandes der Schulmusiker in Deutschland gehören Bigbands und Jazzensembles zu den attraktivsten Zusatzangeboten an den weiterführenden Schulen. Sie sind sowohl bei Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern beliebt als auch wirkungsvolle Werbeträger für die jeweilige Schule.

Gleichzeitig ist zu beobachten, dass sich Initiativen und Aktivitäten, gerade in Bereichen neuen Musikschaffens, von den traditionellen und etablierten Institutionen weg verlagern hinein in Bereiche privater Initiativen und individueller Angebote, die insbesondere die durch das Internet ermöglichten neuen Netzwerke entstehen und diese benutzen. Auf dem Gebiet der Musikpädagogik zeichnet sich diese Entwicklung durch eine steigende Zahl privater Musikschulen aus, durch verstärkten privaten Musikunterricht, durch den Einsatz von Honorarkräften an den allgemeinbildenden Schulen und durch die Neuorientierung von Jugend- und Kulturzentren. Bigbandmusik, Jazz und improvisierte Musik ermöglichen das Musik machen in Gemeinschaft mit nach allen Seiten offenen stilistischen und formalen Richtungen und stützt damit die bildungs- und schulpolitische Argumentation in der heutigen Zeit.

Begriff "Bigband"

Der Begriff „Bigband“ ist ein wenig aus der Mode gekommen, denn er wird zumeist mit dem traditionellen Bild einer Bigband aus der sogenannten Swing-Ära der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts in Verbindung gebracht. Demgegenüber meint die Bezeichnung „Jazzorchester“ einen offenen Begriff von Musik für solche Ensembles, die sowohl musikalisch als auch aus besetzungstechnischen Gründen die traditionelle Bigbandbesetzung verlassen (müssen). So wird hier der Begriff „Bigband“ in einem weitläufig und offen gefassten Sinn benutzt, aber auch, um dem Laien einen eingeführten, populären Begriff anzubieten, unter dem sich etwas vorstellen lässt.

Ebenso breit gefasst ist hier der Jazzbegriff und bezieht alle verwandten Stilrichtungen wie jazzbeinflusste Pop-, Rock-, Musical- und Blasmusik, aber auch Verbindungen zur Neuen Musik, zur Avantgarde, zum Free Jazz und damit zum gesamten Bereich der improvisierten Musik mit ein.

Bigbandjazz ist weitestgehend notiert und wird ausgeführt wie in der Klassik, verlangt aber auch interpretatorischen Einsatz im Kollektiv und als Individuum; durch integrierte Soli können sich talentierte junge Leute improvisatorisch entfalten und zu eigenem musikalischen Ausdruck finden. Bigbandjazz ermöglicht das Spielen von Titeln in der Tradition des klassischen Jazz und des Swing einerseits, andererseits aber auch mit Einflüssen aus der rhythmisch betonten Rockmusik, des Blues, des Soul bis hin zu für Bigband bearbeiteten Stücken aus den aktuellen Hitparaden. Daneben nimmt die Zahl von Kompositionen für Jazzorchester zu, die neue Wege beschreiten, mit neuen Formeln arbeiten und experimentelle Klänge einsetzen.

Jazzorchester und Verlage

Die Mehrzahl von Originalkompositionen für Jazzorchester sind und werden nicht verlegt, liegen nur in Manuskriptform vor und werden von den Komponist*innen selbst angeboten und „vertrieben“. Entsprechend gering ist der Bekanntheitsgrad dieses großen Fundus und ebenso schwierig der Zugang zu neuen Noten – er funktioniert zumeist über persönliche Verbindungen und ist daher von Zufällen abhängig; eine systematische Auswahl ist erst recht nicht möglich, da die Übersicht fehlt.

Titel junger Komponist*innen sind für Verlage nicht interessant – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen. Sie sind allerdings begehrt bei jungen Bigbands, weil sie aktuelle musikalische Strömungen von Jazz und verwandter Bereiche aufnehmen, die wiederum von der bekannten internationalen Jazzszene vorgegeben werden. Darüber hinaus sind junge Komponist*innen durchaus als Musiker*innen, Dirigent*innen, als Professor*innen und Preisträger*innen einem größeren Kreis von Jazzliebhaber*innen bekannt geworden.

Das Bundesbigbandarchiv lenkt den Blick auf dieses kompositorische Potential, auf die Werke einer jungen Generation mit ihren eigenständigen und kreativen Ausdrucksformen.

Ausschreibung

Die Bundesakademie Trossingen hat ein Notenarchiv in Verbindung mit diesem online-Noten-Portal entwickelt. Dadurch werden Werke von Komponist*innen und Arrangeur*innen unterschiedlicher Generationen den zahlreichen Schüler- und Jugendbigbands, also Nachwuchsjazzorchestern im weitesten Sinne, aber auch allen anderen interessierten Bigbands und ihren Leiter*innen zugänglich.

Das System arbeitet nicht-kommerziell und soll sich weitestgehend selbst finanzieren. Die Rechte verbleiben bei den UrheberInnen. Das Portal funktioniert als Vermittlungsinstrument, Netzwerk und Inkassoeinrichtung.

Die eingereichten Werke sollen für die o.g. Zielgruppe geeignet sein und einem bestimmten Schwierigkeitsgrad zugeordnet werden. Variable Besetzungen für Bigband sind erwünscht.

Die letztendliche Entscheidung über Auswahl und Einordnung der Werke obliegt Fachberater*innen, dies dieses Projekt künstlerisch und pädagogisch begleiten.

Von interessierten Komponist*innen können maximal zwanzig Werke in der Form von selbst arrangierten Originalkompositionen eingereicht werden. In Ausnahmefällen werden auch Arrangements von Stücken anderer hier lebender Komponist*innen akzeptiert. Willkommen sind besonders Werke der leichten Kategorie. Die weitestgehend rudimentären Spielfähigkeiten in Bigbands an Schulen sollen Berücksichtigung finden. Das beinhaltet ebenso den Umstand, dass Besetzungen oft stark variieren und daher die Spielbarkeit auch bei unvollständigen Sätzen (Sections) zumindest in der Kategorie "Leicht" empfohlen wird.

Schwierigkeitsgrade (PDF-Datei)

Zusätzlich zur Einsendung von Titeln in Partitur und Einzelstimmen können eingespielte Aufnahmen im MP3-Format nützlich sein.

Primäres Ziel ist die Anregung an Komponist*innen, Werke zu schreiben, deren Schwierigkeitsgrad es auch Amateur*innen und Nachwuchs-Bigbands erlaubt, zeitgenössische und aktuelle Bigband-Musik aus Deutschland aufzuführen. Ergänzend kommen qualifizierte Aussagen über die Stücke hinzu, ihre Spielbarkeit, ihre Stilistik, ihren Schwierigkeitsgrad und viele weitere Parameter wie sachdienliche Hinweise der Komponist*innen und anderer Fachleute als Handreichungen und Anleitungen für die Dirigent*innen und Bigbandleiter*innen. Dabei sollte das Material leicht zugänglich und die Hilfestellungen und Anleitungen schnell erfassbar sein.

Das führt zu einem Bewertungs- und Kommentierungssystem einmal durch die pädagogische und künstlerische Einschätzung der Fachberater*innen und zum zweiten durch die Zielgruppe selbst, die ihre Erfahrungen und ihre Anregungen zu einzelnen Titeln rückmelden können.

Verkauf und Versand der Werke finden ausschließlich online statt.

Die Aufbauphase des Portals wurde von der Stiftung Deutsche Jugendmarke finanziell gefördert.

Die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Träger und Standort des Bundesbigbandarchivs. Sie ist der Qualifizierungs- und Beratungspartner der bundeszentralen Musikverbände. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Fort- und Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte in der außerschulischen musikalischen Jugendbildung. Die einzigartige Bibliothek dient als Arbeitsgrundlage für Literaturlisten "Jugend musiziert", als Arbeitsgrundlage für die Lehrpläne und Auswahllisten der Mitgliedsverbände, als Präsenzbibliothek für die pädagogische Arbeit und als Archiv der Verbände, Wettbewerbe und Auswahlorchester.

Werke von Komponist*innen unterschiedlicher Generationen können weiterhin beim Bundesbigbandarchiv eingereicht werden. Die eingereichten Werke sollen für die Zielgruppe Schüler- und Jugendbigbands, also Nachwuchsjazzorchester im weitesten Sinne, geeignet sein und einem bestimmten Schwierigkeitsgrad zugeordnet werden. Variable Besetzungen für Bigbands sind erwünscht. Willkommen sind besonders Werke der leichten Kategorie. Die letztendliche Entscheidung über Auswahl und Einordnung der Werke obliegt den Fachberater*innen des bbA. Das Bundesbigbandarchiv arbeitet nicht-kommerziell und soll sich weitestgehend selbst finanzieren. Die Rechte bleiben bei den UrheberInnen.

Schwierigkeitsstufen (PDF-Datei)

Bitte schauen Sie sich unsere Ausschreibung an.

Die Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Sitz in Bonn ist ein wichtiger ständiger Partner des Bundesbigbandarchivs. Seit über 50 Jahren widmet sich der Deutsche Musikrat der Weiterentwicklung der Musikkultur in Deutschland. Er versteht sich als Spiegel musikalischer und gesellschaftlicher Prozesse, auf die er durch gezielte Aktivitäten verantwortungsvoll Einfluss nimmt. Dabei sind die Projekte des Deutschen Musikrates zu einem unverzichtbaren Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft geworden. Sie geben wichtige Impulse für das nationale und europäische Musikleben und ermöglichen und fördern herausragende Leistungen.

Durch die Unterstützung von zukunftsweisenden Projekten erhält die Kinder- und Jugendhilfe neue Impulse. Mit der Förderung von Modellprojekten zeigt die Stiftung Deutsche Jugendmarke innovative Möglichkeiten auf, wie kinder- und jugendgerechte Angebote umgesetzt werden können und schafft somit wichtige Vorbilder für weitere Projekte.