Stefan Schultze
Der Komponist und Pianist Stefan Schultze verbindet in seinem Stil Elemente der Neuen Musik, der Improvisation, des Avantgarde und des Jazz. Seine Passion gilt sowohl dem kollektiven Klangbild großer Besetzungen, wofür er 2010 mit dem WDR-Jazzpreis für Komposition ausgezeichnet wurde, als auch der Verknüpfung von Improvisation und Komposition in kleineren Besetzungen. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit ist darüber hinaus die Integrierung von Geräuschen und erweiterter Spieltechniken innerhalb seiner Kompositionen.
Nach seinem Studium bei John Taylor, Paulo
Álvares und Joachim Ullrich an der Hochschule für Musik, Köln, zog es
Stefan Schultze 2006 nach New York City, um dort mit Unterstützung eines
DAAD-Stipendiums und eines Kompositionsstipendiums an der Manhattan
School of Music bei Michael Abene und Reiko Fueting zu studieren.
Inspiriert vom vibrierenden künstlerischen Leben im Big Apple und der
Nähe zu symbolträchtigen musikalischen Orten in der Stadt, gründete er
Stefan Schultze’s New York Big Band, mit der er u.a. die
Big-Band-Komposition Oracle Night aufnahm. Diese überzeugte die Juroren
beim ASCAP Young Jazz Composers Award 2007, einem Wettbewerb der
American Society of Composers, Authors and Publishers. Von 2007 – 2009
war Schultze Mitglied des renommierten BMI Jazz Composers Workshop unter
der Leitung von Jim McNeely und Michael Abene. Eine weitere
Auszeichnung folgte 2009, als er für seine Big-Band-Komposition Green
Falling den 1. Preis beim internationalen ArtEZ Composition Contest in
Enschede gewann. Dieser Preis führte Stefan Schultze 2010 auf eine
Goethe-Tour nach Mazedonien, wo er mit seiner Gruppe Stefan Schultze –
Large Ensemble mit mazedonischen Komponisten zusammenarbeitete und seine
eigenen Kompositionen präsentierte. Inspiriert von diesem Aufenthalt
gründete er daraufhin gemeinsam mit Peter Ehwald und dem Goethe-Institut
das Backyard Jazz Orchestra und ging mit dem Ensemble bestehend aus
Musikern aus acht Ländern Südosteuropas und Deutschlands im Herbst 2012
auf Balkan-Tour, wo das Vielvölkerorchester auf mehreren großen
Jazzfestivals zu hören war. Doch nicht nur mit seinen Großformationen
ist Stefan Schultze erfolgreich unterwegs. Zusammen mit seinem Quintett
schultzing, von Kritikern als eine der „erstaunlichsten Bands der
deutschen Jazzszene“ bezeichnet, und seinem Oktett Oktoposse gewann er
zahlreiche Preise, wie z.B. zwei Mal in Folge den Best international
Jazz Band-Preis im spanischen Granada, den Niedersächsischen Jazzpreis
2008 der LAG Jazz, den New Generation-Preis bei Jazz an der Donau sowie
den internationalen Biberacher Jazzpreis. Der Internationale Composers
Workshop unter der Leitung von Vince Mendoza lud Stefan Schultze 2011 zu
einem Arbeitsaufenhalt ein. Seit dieser Zeit schreibt er regelmäßig
Arrangements für das Metropole Orchestra.
Stefan Schultze gastierte bereits auf vielen nationalen und
internationalen Bühnen, so z.B. auf dem Montreux Jazz Festival
(Schweiz), dem Festival Internacional Jazz Perú (Lima, Peru), Days of
Macedonian Music, Belgrade Jazz Festival, Sofia Jazz Festival, Skopje
Jazz Festival, Costa Rica International Jazz Festival und in der
Carnegie Hall (New York, USA). Er arbeitete unter anderem mit Claudio
Puntin, Wu Wei, Frank Gratkowski, Matthias Schubert, Paulo Álvares,
Martin Lubenov, Nils Wogram und anderen.