Johannes Enders
Johannes Enders betritt die Bühne des Lebens im „internationalen Jahr des Tourismus“, sprich: 1967. Trotzdem interessiert er sich zunehmend für Musik. Mit 14 bläst er zum ersten Mal in ein Saxophon und bekommt bald auch Unterricht an der Weilheimer Musikschule.
Nach seiner Ausbildung zum Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Bundespost und Privatunterricht bei Andre Legros am Münchner Richard Strauss Konservatorium studiert Johannes Enders für zwei Jahre an der Hochschule für Musik und bildende Kunst im österreichischen Graz. Dort erntet er auch seine ersten Preise.
Ein Stipendium, das ihm die amerikanische Basslegende Reggie Workman (u.a. John Coltrane, Art Blakey) verschafft, und die Freundschaft zu seinem Mentor Vincent Herring, führen ihn daraufhin nach New York an die New School. Dort genießt Enders nicht nur die Stadt und ihre Clubs, sondern vor allem den Unterricht von Jazzlegenden wie Donald Byrd, Jerry Bergonzi, Jimmy Cobb und vielen anderen.
Im Big Apple spielt er mit Größen wie Jackie Byard, Milt Hinton, Brad Mehldau, Joe Locke, Joey Calderazzo, Jaeff Tain Watts u.v.a. Seine Silber-Trophäe beim „American Music Fest“ in San Francisco (1990) und die Finalteilnahme am renommierten „Thelonious Monk“-Wettbewerb in Washington D.C. im Jahr darauf bereiten ihm auch im gelobten Land einen gelungenen Empfang.
Zurück in Deutschland etabliert sich Johannes Enders schnell als eine der wichtigsten Stimmen am Tenorsaxophon und wird dafür u.a. mit dem Kulturförderpreis für Musik der Stadt München, dem SWR Jazzpreis, dem Weilheimer Kulturpreis und dem Neuen Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet.
Er wird zum gefragten Sideman (über 100 CD Einspielungen) und gründet das erfolgreiche Jazz - Indietronic Projekt Enders Room mit inzwischen fünf CD Veröffentlichungen, aktuell Enders Room - Zen Tauri auf Material Records.
Inzwischen zählt der Zwei-Meter-Hüne laut Fachmagazin Jazzthing zu einem der zehn wichtigsten Nachwuchstenoristen weltweit.
Seit 2008 ist Enders Professor für Jazzsaxophon an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig.
2012 gewinnt er den renommierten ECHO Jazz Preis für bester Saxophonist national für die CD Johannes Enders - Billy Rubin und den Deutschen Musikautorenpreis.